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Macht und Geltungsdrang / Power and Drive for Recognition

Preußen erprobt seine neuen Schiffe

Lange Zeit verfügte Preußen über keine schlagkräftige Marine. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts gewann der Aufbau einer eigenen Kriegsflotte an Kontur. Zunehmend standen nun moderne Schiffe für den Einsatz in Übersee und zur Ausbildung der Seekadetten zur Verfügung. In der Zeit des Deutschen Kaiserreiches ermöglichte die Marine auch die Beteiligung an kolonialer Expansion.

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Schlacht bei Tresforcas

„Prinz Adalbert bei Tresforcas“, Lithographie nach einem Gemälde von Hans Ritter von Petersen, 1898
Sammlung Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum

Am 7. August 1856 kam es an der marokkanischen Küste bei Tres Forcas zum ersten Seegefecht der neuen preußischen Marine. Vorausgegangen war vier Jahre zuvor ein Überfall auf ein preußisches Handelsschiff. Unter dem Kommando des Admirals Prinz Adalbert von Preußen erfolgte die Aktion eigenmächtig als erstes Unternehmen preußischer „Kanonenbootpolitik“.   

 

Bronzebüste von Benjamin Raule mit Hut.

Radkorvette Danzig

„Radkorvette Danzig“, Kunstdruck nach einem Gemälde von Lüder Arenhold, 1905, Sammlung LWL-Preußenmuseum Minden

Der bei Tres Forcas eingesetzte Raddampfer Danzig war das erste, 1851 im Inland gebaute, maschinengetriebene preußische Kriegsschiff. Das zum Bau benötigte Eisen und die Bewaffnung mußten allerdings noch in England zugekauft werden. Erste Fahrten führten nach Konstantinopel und Piräus. 1856 bereits wegen baulicher Schäden außer Dienst gestellt, wurde es über England nach Japan verkauft, wo es bis 1869 genutzt wurde.

Bronzebüste von Benjamin Raule mit Hut.

SMS Amazone

„S.M.S. Amazone“, Kunstdruck nach einem Gemälde von Lüder Arenhold, 1905, Sammlung LWL-Preußenmuseum Minden

Die als „Großmutter der Flotte“ bezeichnete hölzerne Segelkorvette versah ihren Dienst vom Stapellauf 1843 bis zu ihrem Untergang bei Sturm 1861, wobei die gesamte Besatzung umkam. Das Schiff unternahm zahlreiche Auslandsreisen u.a. in die Vereinigten Staaten und nach Südamerika. Die Amazone war als Schulschiff für zivile Seeleute konzipiert, fuhr aber unter preußischer Kriegsflagge und besaß zu ihrem Schutz auch Kanonen.