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Unterschiedliche Konfektionsgrößen Großmacht trifft Kleinstaat

Die besondere Beziehung zwischen Preußen und dem Fürstentum Schaumburg-Lippe

„Unterschiedliche Konfektionsgrößen“ – Preußen trifft Schaumburg-Lippe: Doppelausstellung im LWL-Preußenmuseum Minden und im Museum Bückeburg
 
Wie versteht sich ein Kleinstaat mit einer Großmacht? Und was erzählt Kleidung darüber? Die Sonderausstellung „Unterschiedliche Konfektionsgrößen“ sucht Antworten im LWL-Preußenmuseum in Minden und im Museum Bückeburg.


 

Unterschiedliche Konfektionsgrößen: Doppelausstellung in Minden und Bückeburg

Start der Doppelausstellung ist am 21. November 2024. Dabei dreht sich alles um das Verhältnis zwischen der Großmacht Preußen und dem Kleinstaat Schaumburg-Lippe zwischen dem 18. bis zum 20. Jahrhundert.

Neben zahlreichen Objekten illustriert auch die Kleidung in der Ausstellung eindrücklich das öffentliche und private Leben beider Länder: Uniformen und Dienstbotenkleider veranschaulichen Rang und Status Ihrer Träger. Dazu machen Grafiken und originale Dokumente die Verbindungen zwischen beiden Mächten greifbar. Während im LWL-Preußenmuseum Minden Besucher erfahren wie das kleine Fürstentum Schaumburg-Lippe gestrickt war, geht es im Museum Bückeburg um die Rolle Preußens in der Beziehung beider Staaten.   

(Minden/ LWL) Herrschaftliche Macht zeigt sich bis heute in Symbolen und Kleidung. Manchmal anders als erwartet. Zwei Bereiche stehen sich in dieser Doppelausstellung gegenüber: die preußische Machtposition mit erheblichem Einfluss und dagegen der Schaumburg-Lipper Kleinstaat. Dessen Fürsten behaupteten sich auch dank diplomatischem Geschick gegen die Großmacht Preußen. Und diese mit Stolz erhaltene Eigenständigkeit zeigten die Schaumburg-Lipper: Kostbar gestaltet war etwa die Arbeitskleidung der fürstlichen Dienstboten mit ihren mit Wappen geschmückten Knöpfen. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe hatte im Verhältnis zur Großmacht Preußen wenig zu sagen. Aber die Kleidung der Dienstboten war prachtvoll. Sehr schlicht waren dagegen die Bahnuniformen der preußischen Lokführer. Beiden Staaten dient die Kleidung der Selbstdarstellung.

Die Ausstellung ist auf zwei Standorte aufgeteilt. Im LWL-Preußenmuseum geht es um Schaumburg-Lippe und seine Rolle als unabhängiger Kleinstaat umgeben von preußischem Gebiet. Zu sehen sind Leihgaben aus dem Museum Bückeburg: Gemälde, Grafiken, Fotografien sowie prachtvolle Dienstbotenkleidung, wie die Galauniform des Hofstallmeisters oder die Livreejacke eines fürstlichen Hausdieners. Sie illustrieren, wie das Fürstentum sich besonders durch die prächtige Kleidung symbolisch abgrenzen und behaupten wollte.

Im Museum Bückeburg steht die Beziehung Schaumburg-Lippes zu Preußen im Mittelpunkt. Manch Überraschendes lässt sich hier entdecken: etwa wo Voltaire Inspiration zu seinem Roman „Candide“ fand oder welche Rolle die Militärschule von Schaumburg-Lippe für einen der wichtigsten preußischen Reformer, Gerhard von Scharnhorst, spielte. Zu sehen sind Leihgaben aus dem LWL-Preußenmuseum: Miniaturen, Stiche, Helme, Radierungen und Uniformen.

Die Doppelausstellung eröffnet am 21. November 2024 um 18:00 Uhr im LWL-Preußenmuseum Minden. Sie ist an beiden Standorten bis Juni 2025 zu sehen.
Der Eintritt ist frei.

LWL-Preußenmuseum Minden
Simeonsplatz 12
32427 Minden

Museum Bückeburg
Lange Straße 22
31675 Bückeburg